Der Lebensstil beeinflusst die Lebenserwartung
Gesund leben heißt: Sport treiben, mäßig essen, wenig Alkohol trinken und nicht rauchen. Das Engagement lohnt sich. Die EPIC-Studie Heidelberg mit 25.000 Teilnehmern zeigt, dass der Lebensstil die Lebenserwartung stark beeinflusst.
Diejenigen Studienteilnehmer, die am gesündesten lebten, hatten im Gegensatz zu jenen, die am ungesündesten lebten, eine deutlich höhere Lebenserwartung: Bei Frauen waren es 14 Jahre mehr, bei Männern 17 Jahre. Positiv beeinflusst wurde die Lebenserwartung von einer gesunden Lebensführung, Sport und Stressresistenz.
Tipps für ein langes Leben
- Sport: Wer bis ins hohe Alter fit bleiben will, sollte regelmäßig Sport treiben. Das regt die körpereigene Reparaturfähigkeit an, wodurch weniger Zellenschäden auftreten und der Körper langsamer altert.
- Gesund leben: Wer Zigaretten, Alkohol, ungesundes Essen (zu viel Fett, Zucker und Fleisch) und gefährliche Strahlen (zu viel Sonne) meidet, lebt gesünder und eventuell länger.
- Stressresistenz: Stress schadet den Zellen und verkürzt damit das Leben. Wer lernt, unvermeidbaren Stress auszuhalten, mit ihm umzugehen und ihn wieder abzubauen, lebt unter Umständen länger. Beim Stressabbau hilft auch Sport.
Lebensstil und Lebenserwartung (Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, DKFZ)
Langzeitstudie NAKO
Mit einer noch größeren Langzeitstudie (NAKO, Mannheim) wollen Forscher nun herausfinden, was uns lange gesund bleiben lässt. 200.000 Menschen sollen in den kommenden 30 Jahren ihre Daten der Wissenschaft geben – und zum Beispiel Angaben über ihre Lebensgewohnheiten machen und sich regelmäßig untersuchen lassen. Forscher wollen so herausfinden, was unsere Zellen schädigt.
Arme haben geringere Lebenserwartung
In Deutschland zeigen sich laut Robert Koch Institut "erhebliche soziale Unterschiede in der Mortalität und Lebenserwartung". Das heißt, dass die Lebenserwartung nicht nur von der Lebensführung beeinflusst wird, sondern auch von Einkommen, Bildung, beruflichem Status und regionalen Faktoren.
Warum Menschen altern
Der Körper ersetzt geschädigte Zellen durch Zellteilung. Bei jedem Teilungsvorgang wird auch die DNA geteilt – also die Erbinformation, die in jeder Zelle steckt.
Am Ende der spiralförmigen DNA sitzen Schutzkappen, Telomere genannt, von denen bei jeder Zellteilung ein Stück verloren geht. Irgendwann sind die Telomere weg, die DNA ist ungeschützt und die Zellteilung stoppt. Kaputte Zellen können nicht mehr ersetzt werden. Der Körper altert.
Quelle: BR | Stand: 15.11.2019, 09:20 Uhr