Porzellan
Keramik ist ein Jahrtausende alter Werkstoff auf allen Kontinenten, aber das weiße, gesinterte und hart gebrannte Porzellan wurde höchstwahrscheinlich im 6. Jahrhundert in China erstmals hergestellt. In Versen des Dichters Tu Fu findet sich eine Beschreibung. Die schneeweiße Keramik soll aus der Provinz Szechwan (Sichuan) gekommen sein.
Den Weg nach Europa fand sie im späten 13. Jahrhundert als unbezahlbare Kostbarkeit. Die Chinesen hielten das Herstellungsverfahren geheim. Anfang des 18. Jahrhunderts entdeckten Ehrenfried Walther von Tschirnhaus und Johann Friedrich Böttger das Verfahren in Dresden für den sächsischen Königshof neu.
Der Ursprung des Porzellans wird in Sichuan vermutet
Papier
Bevor sie das Papier erfanden, schrieben die Chinesen auf Seidenbänder – ein teures Material. Irgendwann wurde bei der Seidengewinnung aus dem Kokon der Seidenraupen die Idee geboren, Faserabfälle aus der Kochlösung herauszuschöpfen, zu pressen, zu trocknen und als Bögen zu nutzen.
Ein wirklich haltbares Papier entstand, als zusätzlich Hanffasern hinzugefügt wurden. Sie waren billig und gaben den Bögen Festigkeit.
Das bisher älteste gefundene Papier stammt aus Gräbern der frühen Han-Dynastie (180-50 vor Christus). 105 nach Christus beschrieb der chinesische Minister Cai Lun ein Herstellungsverfahren. Er verwandte Fasern aus dem Bast des Maulbeerbaums, aus Hanfabfällen, alten Fischernetzen und Hadern, zerstampfte sie in Steinmörsern, löste sie in Wasser zu einem Brei und schöpfte daraus schichtweise mit Sieben die späteren Bögen.
Gepresst, getrocknet und geglättet ergaben sie schon damals nicht nur den wichtigsten Schriftträger, sondern auch ein beliebtes Dekorationsmaterial. Erst Jahrhunderte später gelangte das Wissen um die Papierherstellung durch Kaufleute zunächst in die arabische Welt und schließlich auch nach Europa. In Bagdad errichtete man die erste Papiermühle um 795, in Spanien um 1100.
Schießpulver
Ob es wirklich die Chinesen waren, die schon vor über tausend Jahren als Erste eine Mischung aus Salpeter, Holzkohle und Schwefel als Sprengstoff, Feuerwerk und Raketentreibstoff entzündeten, ist heute nicht mehr zu beweisen. Aber es spricht vieles dafür.
Sicher ist, dass die Europäer erst im 14. Jahrhundert dazu kamen und dass der "Mönch Berthold Schwarz", nach dem der brisante Stoff angeblich "Schwarzpulver" genannt wurde, ins Reich der Legende gehört.
(Erstveröffentlichung 2006. Letzte Aktualisierung 09.06.2020)
Quelle: SWR