Bibelillustration: 'Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist (...)', Jesus mit den Pharisäern und dem Zinsgroschen

Jesus von Nazareth

Jesus im Koran und im Islam

Von Cordula Weinzierl

Im Islam wird Jesus neben Adam, Noah, Abraham, Moses und Mohammed als einer der großen Propheten und Gesandten Gottes verehrt. Im Koran, der heiligen Schrift des Islam, findet er in 15 Suren und 108 Versen Erwähnung.

Die älteste Erwähnung und eine der ausführlichsten – neben der Darstellung seiner Geburt – ist die der Empfängnis Marias:

"Sie sagte: Mein Herr, (wie) soll mir ein Sohn (geboren) werden, wo mich doch kein Mann berührte? Er sprach: Allah schafft ebenso, was Er will; wenn Er etwas beschlossen hat, spricht Er nur zu ihm: 'Sei!' und es ist." (Sure 3:47)

Der Koran teilt den Glauben an die jungfräuliche Empfängnis. Der arabische Name für Jesus im Koran ist Iŝa. Häufiger wird er dort auch als Messias "al-Ma-sih" bezeichnet. Der Begriff Messias hat im muslimischen Glauben allerdings nicht die gleiche Bedeutung wie nach dem christlichen Verständnis: Jesus ist nicht der "Sohn Gottes", sondern ein Gesandter Gottes, der die Offenbarung in Form eines Buches – dem Evangelium – empfangen hat.

Der Koran sah die Aufgabe des Messias Jesus darin, die Juden, die vom Glauben abgefallen waren, zurückzuführen. Das kann man in der Sure 61:6 nachlesen:

"Und da sagte Jesus, der Sohn der Maria: O ihr Kinder Israels, ich bin Allahs Gesandter bei euch, der Bestätiger dessen, was von der Thora vor mir gewesen ist, und Bringer der frohen Botschaft eines Gesandten, der nach mir kommen wird."

Der muslimische Glaube lehnt die göttliche Verehrung Jesu (Sohn Gottes) und der "Mutter Gottes" ab. Der Koran sieht Jesus lediglich als einen der Boten Gottes, zwischen denen kein Unterschied gemacht werden darf. Der Kern der Botschaft Jesu im Koran lautet: "Gott ist mein Herr und euer Herr, so dient ihm. Das ist ein gerader Weg." (Sure 3:51)

(Erstveröffentlichung 2002. Letzte Aktualisierung 17.12.2019)

Quelle: SWR

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