Gran Canaria: Cueva Pintada in Gáldar
Wer sich für vorspanische Geschichte interessiert, ist in der Cueva Pintada auf Gran Canaria richtig. Die "bemalte Höhle" gehört zu den bedeutendsten Fundstellen der Kanaren. Sie heißt deshalb so, weil die Höhlenwände mit geometrischen Mustern bemalt sind. Entdeckt wurde sie 1873.
Es vergingen fast 100 Jahre bis zur Konservierung der Wandbilder, die vermutlich aus der Zeit zwischen dem 6. und dem 16. Jahrhundert stammen.
Um die Malereien zu schützen, war die Höhle nicht immer für die Öffentlichkeit zugänglich. Seit 2006 ist die Cueva Pintada wieder für Besucher geöffnet. Noch sind sich die Archäologen nicht einig, ob sie als Grab- oder Kultstätte diente oder einfach nur das Wohnzimmer einer Guanchenfamilie war.
Lanzarote: Isla Graciosa
Sie liegt nur einen Kilometer vor der Küste von Lanzarote und ist die kleinste bewohnte Insel des Archipels. Doch auf einer Fläche von 27 Quadratkilometern hat die Isla Graciosa, was übersetzt soviel heißt wie "die Anmutige", viel zu bieten: Tagestouristen besuchen sie vor allem wegen der kilometerlangen Strände, die von goldfarbenen Sanddünen gesäumt sind. Auch Taucher kommen gerne nach La Graciosa, um die Unterwasserwelt vor der Küste zu erforschen.
Im Innern der anmutigen Insel erheben sich mehrere Vulkankrater. Trotz der faszinierenden Landschaft ist La Graciosa keine klassische Touristeninsel. Es gibt hier so gut wie keine Infrastruktur, sondern lediglich ein paar Pensionen und Restaurants, dafür aber viel Ruhe.
Fuerteventura: Casa Museo Unamuno
In Puerto des Rosario, dem Hafenstädtchen und Verwaltungszentrum an der Ostküste von Fuerteventura, können Literaturliebhaber auf den Spuren von Miguel de Unamuno wandeln. Hier lebte der Schriftsteller, der auch der "Philosoph von Salamanca" genannt wird, in den 1920er-Jahren.
Der Dramatiker starb 1936 im Alter von 72 Jahren. 1924 wurde er auf die Insel verbannt, weil er den Diktator Primo de Rivera in Briefen und Zeitungsartikeln mehrfach angegriffen hatte. Zuvor war er Rektor der Universität von Salamanca.
Das Haus, in dem Miguel de Unamuno damals auf Fuerteventura lebte, ist heute ein Museum. Hier kann man sich ein Bild vom Alltag des Schriftstellers machen.
Teneriffa: Karneval in Santa Cruz
Neben den Naturschönheiten, zum Beispiel im Parque Nacional del Teide, Spaniens größtem Nationalpark, hat Teneriffa noch weitere Höhepunkte zu bieten. Dazu gehört auch der Karneval, der alljährlich auf den Kanaren gefeiert wird. Zentrum des Spektakels, das durchaus mit den Feierlichkeiten in Rio de Janeiro verglichen werden kann, ist Santa Cruz auf Teneriffa.
Während der Umzüge wird die Stadt tagelang zum Schauplatz einer farbenprächtigen Fiesta. Der Karneval beginnt mit der Wahl der Königin und endet mit einer Prozession, bei der eine riesige Sardine aus Pappmaché angezündet wird und in einem Feuerwerk aufgeht.
Wenn der Karneval in Santa Cruz vorüber ist, beginnen die Feierlichkeiten nacheinander auf Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura.
La Gomera: Parque Nacional de Garajonay
Zu den besonderen Attraktionen der Insel gehört der Parque Nacional de Garajonay. 1986 hat die Unesco das Gebiet, das etwa zehn Prozent der rund 380 Quadratkilometer großen Insel einnimmt, zum Weltnaturerbe erklärt.
Die Wälder im Herzen des Nationalparks gehören zu den ältesten der Welt. Wer zwischen den verwunschenen Lorbeerbäumen umherwandert, bekommt einen Eindruck davon, wie ein mediterraner Wald vor der letzten Eiszeit ausgesehen haben könnte.
Der Legende nach soll der Park, der nach dem Berg Garajonay benannt ist, seinen Namen von der schönen Prinzessin Gara und dem Bauernjungen Jonay haben. Die beiden durften wegen des Standesunterschiedes kein Liebespaar sein. Um zusammen in den Tod zu gehen, stießen sie sich im Hochland von Gomera gemeinsam eine an beiden Seiten angespitzte Lanze aus Lorbeerholz in den Leib.
El Hierro: Faro de Orchilla
Die westlichste Insel der Kanaren galt in der Antike als das Ende der Welt. 200 Jahre lang, bis 1883, verlief hier im Südwesten El Hierros der Nullmeridian. Als sichtbares Zeichen wurde der Leuchtturm Faro de Orchilla gebaut, der sich auch heute noch an der Küste der Insel inmitten der unwirklichen und einsamen Lava-Landschaft erhebt.
Wanderer schätzen die Ruhe, die hier herrscht, und den Blick von der Küste über den scheinbar endlosen Atlantik. Wer den Leuchtturm besucht, kann sich außerdem noch ein Souvenir mit nach Hause nehmen – in der Touristeninformation von Valverde werden Urkunden ausgestellt, die den Besuch des einstigen Nullmeridians bestätigen.
Santa Cruz de la Palma
Wie auch die meisten anderen Kanareninseln besticht La Palma durch seine einzigartige Landschaft. Hier ist es La Caldera de Taburiente, einer der größten Vulkankrater der Welt, der die Naturliebhaber anzieht.
Doch die fünftgrößte Insel des Archipels hat noch mehr zu bieten. Zum Beispiel die Inselhauptstadt Santa Cruz de la Palma, eine Bilderbuchstadt im Kolonialstil mit kopfsteingepflasterten Gassen, Kirchen, Klöstern und einer Küstenpromenade.
Besonders sehenswert ist die im Renaissancestil erbaute Plaza de España. Für viele ist das Städtchen, das am Hang eines Vulkankraters gelegen ist, eines der schönsten auf den Kanaren.
Der Hafen war im 16. Jahrhundert nach Sevilla und Antwerpen einer der bedeutendsten auf der ganzen Welt. Noch heute befindet sich hier das kanarische Zentrum des Schiffsbaus.
(Erstveröffentlichung: 2007. Letzte Aktualisierung: 28.09.2020)