Frischer Schnee, der gerade erst vom Himmel gefallen ist, strahlt hell und weiß. Das erscheint auf den ersten Blick unlogisch. Denn Schnee besteht schließlich aus gefrorenem Wasser und müsste demzufolge ebenso durchsichtig sein wie ein Eiszapfen.
Gefrorenes Wasser – also Eis – verhält sich von seinen Brechungseigenschaften ungefähr so wie eine Fensterscheibe. Es ist so gut wie durchsichtig. Trifft ein Lichtstrahl auf eine normale Fensterscheibe, wird er nicht gebrochen, weshalb auch kein Licht reflektiert wird.
Schnee hingegen besteht aus vielen winzigen Kristallen. Diese Kristalle muss man sich wie kleine Spiegel vorstellen, die das Licht unterschiedlich brechen. Trifft also ein Lichtstrahl auf eine Schneeflocke, wird er aufgrund der Kristallstruktur vielfach gebrochen. Das weiße Licht wird dabei vollständig reflektiert. Der Schnee erscheint deshalb nicht durchsichtig, sondern weiß.
Neuschnee reflektiert am meisten Licht. Er wirft deshalb auch einen großen Anteil an ultravioletten (UV-)Strahlen zurück. Das ist auch der Grund dafür, dass die Gefahr eines Sonnenbrands für Wintersportler bei frisch gefallenem Schnee am größten ist.
Ganz besonders sollten deshalb die Augen geschützt werden. Trägt man keine entsprechende Sonnenbrille mit UV-Schutz, können die Augen durch die UV-Strahlung geschädigt werden. Fachleute sprechen in so einem Fall von Schneeblindheit.
Eine ideale Landschaft zum Skilaufen
(Erstveröffentlichung 2007. Letzte Aktualisierung 08.12.2020)
Quelle: WDR