Das Becken
Für den Anfänger sind vor allem robuste, einfach zu haltende Fischarten geeignet, etwa die bunten lebendgebärenden Zahnkarpfen. Dazu gehören Guppys, Schwertträger und Mollys.
Das Becken sollte zwischen 100 und 200 Liter fassen. Solche Aquarien sind sehr preiswert zu erhalten – vollständig mit Abdeckung, Beleuchtung und Unterschrank.
Guppys sind die richtigen Anfängerfische
Wichtig ist der Standort: Direktes Sonnenlicht sollte man vermeiden, das führt zu starkem Algenwuchs. Größere Aquarien ab 400 Litern Fassungsvermögen wiegen mehr als eine halbe Tonne – deshalb sollte man zunächst überprüfen, ob der Boden tragfähig genug ist. Fußbodenheizungen etwa können Probleme machen.
Von kleinen Becken mit weniger als 100 Litern Fassungsvermögen sollte der Anfänger die Finger lassen, da sie oft mehr Arbeit verursachen als große Aquarien.
Die Größe des Aquariums ist auch von den Fischen abhängig, die man halten möchte. Große Fische benötigen große Aquarien, in kleine Becken von 50 Litern passen nur noch recht wenige Fischarten und davon auch nur wenige Exemplare.
Die Einrichtung
Bei der Einrichtung ist man im Prinzip frei. Dem Fisch ist es eigentlich egal, ob man zur Dekoration ein Plastikwrack ins Becken stellt oder nicht. Wichtig ist nur, dass die Einrichtung den Bewohnern alles bietet, was sie zum Leben benötigen: zum Beispiel Verstecke oder Schutzräume, je nach den Bedürfnissen der jeweiligen Art.
Viele Einrichtungsmaterialien können das Wasser nachteilig beeinflussen, daher sollte man sie als Anfänger lieber im Fachgeschäft kaufen.
Gut ausgewaschener Sand oder Kies eignen sich als Bodengrund, Wurzeln oder Steine als Versteck und zur Gliederung des Beckens. Pflanzen sehen nicht nur schön aus, sondern dienen auch als Versteck. Hier gibt es sehr viele Möglichkeiten. Ganze Buchreihen beschäftigen sich mit diesem Thema.
Ausreichende Versteckmöglichkeiten sind wichtig für viele Arten
Die Technik
Die technischen Grundelemente eines Aquariums sind Beleuchtung, Heizung und Filter. Anfänger können auf Komplettsets zurückgreifen. Darin sind zumindest das Becken, ein regelbarer Heizstab, eine Abdeckung mit ausreichender Beleuchtung und oft auch ein passendes stabiles Untergestell enthalten.
Viele Fischarten lassen sich in geheizten Wohnungen auch ohne zusätzliche Heizung halten. Die üblichen Abdeckungen mit Beleuchtung entwickeln so viel Wärme, dass diese Becken im Sommer sogar eher zu warm werden.
In manchen Sets ist auch ein Filter enthalten. Zum richtigen Filter gibt es allerdings die unterschiedliche Ansichten. Die einen schwören auf Filter, die außerhalb des Beckens stehen, weil man diese leichter reinigen kann. Andere bevorzugen Filter im Inneren des Aquariums, weil dabei nichts auslaufen kann.
Das Futter
Früher zogen Aquarienbesitzer mit feinen Keschern los und suchten in Tümpeln und Teichen nach lebendigem Futter für ihre Schützlinge. Das ist heute meist verboten.
Im Handel gibt es unterschiedliche Futtersorten für Aquarienbewohner: Trockenfutter, Lebendfutter und auch gefrorene Futtertiere. Einige Futtertiere wie Wasserflöhe kann man auch sehr leicht selbst züchten. Kleine Salzkrebschen für das Meerwasseraquarium lassen sich leicht aus Trockeneiern aufziehen. Anders als beim gekauften Futter schleppt man sich so keine Parasiten und Krankheiten ein.
Der Fachhandel bietet für jede Fischart das richtige Futter an
Das Wasser
Ganz wichtig: Wenn das Aquarium fertig eingerichtet ist, sollte man mindestens zwei Wochen warten, bis man die ersten Fische einsetzt. Sonst ist das Risiko groß, dass die Fische schon nach wenigen Tagen sterben.
Denn die Ausscheidungen der Fische enthalten giftiges Ammoniak, das normalerweise von Bakterien abgebaut wird. Allerdings brauchen diese Bakterien rund zwei Wochen, um sich ausreichend zu vermehren.
Wer schon vorher Fische einsetzt, riskiert, dass sich das Gift ansammelt und zum Tod aller Fische führen kann. Am besten sollten nicht alle Aquarienbewohner gleichzeitig ihr neues Zuhause beziehen, sondern nach und nach über mehrere Wochen verteilt.
Bei einem neuen Aquarium dürfen die Fische erst nach zwei Wochen einziehen
Auch danach sollte man regelmäßig die Qualität des Aquarienwassers überprüfen. Dafür gibt es Teststäbchen, die man kurz ins Wasser taucht und dann die Farbe mit einer Tabelle vergleichen kann.
Wichtig sind der Säuregrad des Wassers (pH-Wert), der Verschmutzungsgrad und die Wasserhärte. Das Wasser muss außerdem regelmäßig gewechelt werden – ausgetauscht wird dabei etwa einem Drittel oder die Hälfte des Wassers.
Die Aquarienvereine
Zwei Anlaufstellen sind für Neulinge besonders wichtig: Gute Fachgeschäfte, in denen man sich beraten und eine passende Ausstattung zusammenstellen lassen kann. Und der Kontakt zu erfahrenen Aquarianern, die Spaß an ihrem Hobby haben und ihre Erfahrungen gerne weitergeben.
Die beste Möglichkeit, solche Menschen kennenzulernen, sind die vielen Aquarienvereine, die es bundesweit gibt. Dort ist ein riesiges Expertenwissen versammelt. Die jahrzehntelange Erfahrung der Aquarianer ist durch nichts aufzuwiegen.
Hilfe durch erfahrene Aquarianer vermeidet Fehlschläge
(Erstveröffentlichung 2007. Letzte Aktualisierung 27.05.2020)
Quelle: WDR