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Astronaut

Katastrophen der bemannten Raumfahrt

Seit Beginn der bemannten Raumfahrt haben viele Astronauten ihr Leben riskiert. Oft kam es bei Starts und Landungen zu Katastrophen, die der Welt vor Augen führten, wie gefährlich Weltraummissionen sind.

Von Dr. Michael Hänel

Tod am Boden

1967 war ein schwarzes Jahr für die bemannte Raumfahrt. Am 27. Januar, wenige Wochen vor dem geplanten ersten bemannten Start eines Apollo-Raumschiffes, verbrannten die NASA-Astronauten Chaffee, Grissom und White während eines Testlaufes des Kommandomoduls von Apollo 1 am Boden.

Sie hatten die Risiken gekannt. "Gus" Grissom, ein 39 Jahre alter Testpilot, hatte bereits zwei Raumflüge hinter sich. 1961 wäre er bei der Landung seiner "Mercury"-Kapsel fast ertrunken. "Ed" White hatte 1965 an Bord von Gemini 4 den ersten Außenbordeinsatz der NASA absolviert.

Der Unfall von Apollo 1 führte zwar zu einer Verzögerung des NASA-Mondprogramms, sorgte aber für mehr Sicherheits- und Brandschutztechnik in NASA-Raumschiffen.

Raumkapsel, Schriftzug "United States", Brandfleck

Drei Astronauten kamen bei einem Brand der Apollo-Kapsel noch vor dem Start am 27.01.1967 ums Leben

Tod bei der Landung

Am 24. April des gleichen Jahres bekam der 40-jährige sowjetische Kosmonaut Wladimir Komarow Probleme an Bord seines neuartigen "Sojus 1"-Raumschiffes. Bereits während des Fluges gab es mehrere technische Probleme, sodass man die vorzeitige Landung beschloss. 

Bei der letzten Erdumrundung geriet das Raumschiff dann heftig ins Schlingern. In letzter Sekunde gelang es Komarow, die Kapsel per Handsteuerung auf Landekurs zu bringen. Doch die Fallschirmleinen gerieten bei diesem Manöver durcheinander und Komarow stürzte ungebremst zur Erde.

Komarow war der erste Astronaut, der bei einer Mission im All ums Leben kam. Auch die NASA-Astronauten schickten damals Beileidstelegramme. 

Komarow und Gagarin im Gespräch.

Kosmonauten unter sich: Komarow (rechts) im Gespräch mit Gagarin

Explosionen vor den Augen der Welt

1986, fast auf den Tag 19 Jahre nach dem Brand bei Apollo 1, startete das Space Shuttle "Challenger".  Challenger war in drei Jahren bereits neunmal erfolgreich in die Erdumlaufbahn geflogen.

Im Oktober 1985 hatte das Shuttle noch das Spacelab D1 an Bord gehabt, ein hauptsächlich von der Bundesrepublik finanziertes Forschungslabor. Die beiden DLR-Astronauten Furrer und Messerschmid hatten während dieses Fluges zahlreiche wissenschaftliche Experimente durchgeführt.

Dann kam der nächste Start am 28. Januar 1986. 73 Sekunden nach dem Start von Flug STS-51-L kam es durch verschiedene technische Defekte an den äußeren Feststoffantriebsraketen zu einer Explosion, bei der das Shuttle mit sieben Astronauten an Bord zerstört wurde. Unter den Toten war auch Christa McAuliff, eine 37-jährige Lehrerin, die während der Mission eine Live-Unterrichtsstunde von Bord des Space Shuttle halten sollte.

Die Challenger explodiert als Feuerball. Glühende Teile ziehen Rauchwolken hinterher.

28. Januar 1986: Die Explosion der Challenger

Die Challenger-Katastrophe führte zu einem zweijährigen Stopp aller Shuttle-Flüge. Doch die Probleme häuften sich. Die Wartung der Shuttles wurde immer aufwändiger und schwieriger. 2003 starben dann weitere sieben Astronauten bei der Landung von Space Shuttle "Columbia". 2011 wurde das Shuttle-Programm schließlich eingestellt.  

(Erstveröffentlichung 2011. Letzte Aktualisierung 04.06.2018)

Quelle: SWR

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