Nach der alten Zählweise war Pluto der Planet in unserem Sonnensystem, der am weitesten von der Sonne entfernt ist. Im Jahr 2003 dann entdeckten Astronomen am Rand des Sonnensystems ein Objekt, das größer war als Pluto – auf einer Bahn, die noch weiter von der Sonne entfernt verläuft als Plutos.
Dieses Objekt wurde unter der Bezeichnung 2003 UB13 registriert. Sein Entdecker gab ihm zusätzlich den Spitznamen "Xena", nach einer streitlustigen Kriegerin aus einer US-Fernsehserie. Und tatsächlich brachte der neuentdeckte Himmelsbrocken bald Streit in die Astronomengemeinde.
Die Wissenschaftler waren sich nicht einig, wie und ob es überhaupt möglich war, am Rande des Sonnensystems Planeten und Nichtplaneten zu unterscheiden. Hinter der Plutobahn, das wurde immer offensichtlicher, zogen noch einige andere schwere Brocken ihre Bahn um die Sonne.
Am Rand des Sonnensystems gibt es eine breite Zone mit Bauresten aus der Entstehungszeit der Planeten, den sogenannten Kuiper-Gürtel. Doch sind das nun alles Baureste oder sind es Planeten?
Ohne diese Frage zu entscheiden, schuf die Internationale Astronomische Union schließlich 2006 eine neue Kategorie von Himmelsobjekten: die "Zwergplaneten". Zu ihnen zählen zunächst Pluto, Xena und der schon früher entdeckte Asteroid Ceres, der weit innen im Sonnensystem zwischen Mars und Jupiter um die Sonne kreist.
Pluto trägt inzwischen eine gewöhnliche Registriernummer, wie sie allen astronomischen Objekten außerhalb der Planetengemeinde zugewiesen wird. Allerdings mit dem Zusatz seines früheren Planetennamens: "134340 Pluto" ist nun die korrekte Bezeichnung.
Übrigens: Auch Xena, nach deren Entdeckung der Streit um Pluto begonnen hatte, musste ihren Namen inzwischen ändern. Sie heißt nun "136199 Eris" – benannt nach der Gottheit von Chaos und Zank.
(Erstveröffentlichung 2007. Letzte Aktualisierung 19.09.2019)