Porträt Sebastian Kneipp

Ayurveda

Sebastian Kneipp und die Wassergüsse

Wassertreten für die Gesundheit: Das war die Idee des Pfarrers Sebastian Kneipp. Er sah Körper und Seele als untrennbare Einheit.

Von Silke Rehren

Sebastian Kneipp wurde 1821 im Allgäu geboren und arbeitete ab 1855 als Pfarrer in Bad Wörishofen. Er war der Meinung, dass vor allem fünf Dinge die Gesundheit fördern können: Wasser, Bewegung, Heilpflanzen, eine ausgewogene Ernährung und eine bewusste Lebensführung.

Am bekanntesten wurde seine so genannte Hydrotherapie. Sie umfasst Waschungen, Güsse, Voll- und Teilbäder, Wickel, Auflagen und Packungen, das Barfußgehen im Tau, Wassertreten und Schneegehen. Bis heute finden sich in vielen Parks, auf Waldwegen und auch in Wellness-Hotels so genannte Kneipp-Becken: Hier können die Besucher mit nackten Beinen durch kaltes Wasser laufen, was den Blutkreislauf anregen soll.

Frau beim Kneippen

Wassertreten fördert die Durchblutung

Durch kalte, warme oder wechselnde Anwendungen wird der Körper unterschiedlichen Temperaturreizen ausgesetzt. Dadurch wird die Durchblutung des Körpers verbessert und der Stoffwechsel angeregt.

Kneipp-Güsse und Kneipp-Bäder können ganz unterschiedlich wirken: Je nach Temperatur sind sie entspannend, erfrischend oder auch anregend.

Wiederholte Anwendungen bewirken einen Trainingseffekt, der abhärtet, die Infektanfälligkeit mindert und zum allgemeinen Wohlbefinden beiträgt.

Die richtige Temperatur eines Gusses ist abhängig vom eigenen Wohlbefinden und dem Behandlungsziel. Heiße Güsse eignen sich vor allem bei Muskelverspannungen von Rücken oder Nacken. Kalte Güsse verbessern die Durchblutung und fördern die Vitalität.

Armgüsse werden oft in der Badewanne ausgeführt, dabei hängt der Arm locker über dem Badewannenrand. Gesichtsgüsse beginnen meist an der Stirn und gehen dann im Uhrzeigersinn rund ums Gesicht. Sie sollen bei Migräne und Zahnschmerzen helfen.

(Erstveröffentlichung 2003. Letzte Aktualisierung 14.08.2018)

Quelle: WDR

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