"Queen Elizabeth 2"
Die "Queen Elizabeth 2" ist die Nachfolgerin des Ozeanriesen "Queen Elizabeth" und eines der bekanntesten Kreuzfahrtschiffe der traditionsreichen Cunard-Reederei. Sie ist das erste Schiff, mit dem offiziell die Existenz von Monsterwellen nachgewiesen werden konnte.
Im Herbst 1995 befand sich die Queen Elizabeth 2 auf der Überfahrt von England nach Amerika; das Wetter war, der Jahreszeit entsprechend, stürmisch. Mitten in der Nacht türmte sich vor dem 52 Meter hohen Schiff eine Wasserwand auf, die nach Schätzung der Crew ungefähr 30 Meter hoch war.
Mit schweren Schäden, aber wie durch ein Wunder ohne Todesfälle, erreichte das Schiff Tage später den Hafen von New York. Die Riesenwellen, die bis dahin als Seemannsgarn galten, wurden nun zum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung.
Die Queen Elizabeth 2 befuhr die Meere noch bis ins Jahr 2008, heute liegt sie als Hotelschiff in Dubai vor Anker.
Die richtige Bezeichnung der Cunard-Schiffe ist übrigens ein kleines Fettnäpfchen für alle, die sich nicht mit dem britischen Königshaus auskennen. Römische Zahlen wie II oder III sind den Royals vorbehalten.
Schriebe man also von einer schönen Reise auf der "Queen Elizabeth II", so würde man äußerst respektlos über die Königin sprechen, statt über das Schiff. Schiffe werden stets mit arabischen Ziffern (1, 2, 3) durchgezählt.
"Titanic"
Die "Titanic" war eigentlich ein Atlantikliner, kein Kreuzfahrtschiff. Ihre Hauptaufgabe bestand im Transport von Post und Personen von Europa nach Amerika. Sie sollte laut Fahrplan allerdings auf ihren Routen vier verschiedene Häfen anfahren.
Außerdem verfügte sie über luxuriöse Kabinen und ein ausgefeiltes Unterhaltungsprogramm, was die Einordnung in die Kategorie Kreuzfahrtschiff zumindest teilweise rechtfertigt. In jedem Fall war die Titanic das wohl bekannteste Schiff der legendären Transatlantik-Linie "White Star Line".
Bekannt wurde die Titanic vor allem wegen der Tragik ihrer Jungfernfahrt. Als sie am 2. April 1912 Richtung Amerika auslief, war sie das bis dahin größte und komfortabelste Passagierschiff der Welt. Sie besaß nicht nur ein bis dahin unvergleichbares Stromnetz, sondern auch eine ungemein luxuriöse Ausstattung wie ein Türkisches Bad und Suiten mit persönlichen Promenaden.
Am 14. April rammte sie kurz vor Mitternacht einen Eisberg, der den Bug des Schiffes unter Wasser aufriss. In knapp drei Stunden sank das Schiff, von den 2200 Personen an Bord starben fast zwei Drittel.
Durch das Unglück der Titanic wurden neue Maßstäbe in der Seeüberwachung festgelegt. So wurde unter anderem die SOLAS-Konferenz (die internationale Konferenz zur "Sicherheit des Lebens auf dem Meer") ins Leben gerufen, die Sicherheitskonventionen für Schiffe festlegt.
Endgültig zur Legende wurde die Titanic spätestens durch den gleichnamigen Film von Hollywood-Regisseur James Cameron, die 1998 elf Oscars gewann. Camerons Motivation, sein monumentales Epos zu drehen, war allerdings äußerst banal: Er tauchte für sein Leben gern und hätte den während der Dreharbeiten absolvierten Tauchgang zur Titanic alleine nicht bezahlen können.
"Yarmouth Castle"
Abgesehen vom Untergang der Titanic verschwanden die meisten Unglücke auf Ozeanriesen schnell wieder aus dem kollektiven Gedächtnis. Das ist vermutlich der Grund dafür, dass auch die "Yarmouth Castle" heute den wenigsten Schiffsreisenden ein Begriff ist. Dabei hat sie die Kreuzschifffahrt nachhaltig verändert.
Als im Winter 1965 auf hoher See, 60 Meilen vor den Küsten der Bahamas, auf der Yarmouth Castle ein Feuer ausbrach, wurde das Schiff zur Falle für Passagiere und Mannschaft.
Das lag zum einen an den schlechten Sicherheitsstandards des holzverkleideten Schiffs. So setzte der Brand nicht nur die Sprinkleranlage außer Betrieb, er zerstörte auch den Funkraum, bevor das Schiff einen Notruf absetzen konnte. Die frisch gestrichenen Rettungsboote klebten teilweise am Deck fest, die Feuerlöscher funktionierten nicht.
Zum anderen war die Besatzung auf einen solchen Fall nicht vorbereitet; viele Crew-Mitglieder flohen, statt den Passagieren zu helfen. Die Brandentwicklung war so stark, dass das Wasser um das Schiff zu kochen begann. Bei dem Feuer und der darauf folgenden Havarie starben 90 Menschen, davon waren 88 Passagiere.
Die Ereignisse waren tragisch, aber keinesfalls unvorhersehbar. Denn was zu dieser Zeit an Geld in die Entwicklung der Schiffe gesteckt wurde, war gleichzeitig an den Sicherheitsvorkehrungen eingespart worden.
Als Reaktion auf das Unglück legte die SOLAS-Konferenz neue Standards für die Sicherheit auf See fest. In ihnen ist beispielsweise vorgeschrieben, dass Schiffe vom Typ der Yarmouth Castle aus Stahl sein müssen.
"MS Deutschland" und "MS Mozart"
Obwohl die "MS Deutschland" schon lange als Kreuzfahrtschiff unterwegs war, erlangte sie erst ab 1999 nationalen Kultstatus als Kulisse der ZDF-Serie "Das Traumschiff". In Anlehnung an die US-Serie "The Love Boat" werden auf dem Schiff Geschichten um Liebe und Intrigen vor schönem Panorama inszeniert.
Die MS Deutschland, einst Flaggschiff der deutschen Traditionsreederei "Deilmann", ist das bekannteste Schiff der Serie. Sie ist außerdem das einzige Kreuzfahrtschiff, das in internationalen Gewässern unter deutscher Flagge segelt.
Lange Zeit war sie aber innerhalb der Deilmann-Flotte eine Ausnahme, da die Reederei auf Flusskreuzfahrten spezialisiert war.
Das bekannteste Flussschiff der Deilmann-Flotte war der Fünf-Sterne-Luxusliner "MS Mozart", oft auch "Königin der Donau" genannt. Seit 1829 in Österreich die "Erste Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft" ins Leben gerufen wurde, gibt es organisierten Personentransport auf der Donau.
Heutzutage reisen auf Schiffen wie der MS Mozart vor allem amerikanische und britische Touristen. Als die weltweite Finanzkrise im Jahr 2009 dafür sorgte, dass viele Touristen aus Übersee ausblieben, waren vor allem die luxuriösen Deilmann-Schiffe betroffen.
Im September 2009 musste die Reederei in der Sektion "Flusskreuzfahrten" Insolvenz anmelden. Heute fährt die MS Mozart im Auftrag der "Transocean Kreuzfahrten".
"Oasis of the Seas"
Mit einer Länge von 361 Metern und einer maximalen Passagierkapazität von 6296 war die "Oasis of the Seas" im Jahr 2010 das größte Kreuzfahrtschiff der Welt. Sie ist das Flaggschiff der auf die Karibik spezialisierten Reederei "Royal Carribbean Cruises".
Der Aufbau des Schiffes ist so außergewöhnlich und gigantisch, dass das Bauvorhaben lange, in Anlehnung an die Schöpfungsgeschichte, "Projekt Genesis" hieß. Das Besondere an der Oasis ist ihr kuppelartiger Bau:
Das Schiff ist nicht in einem Block gebaut, sondern verfügt im Inneren über einen nach hinten offenen Park, den "Central Park", der mit mehr als 12.000 echten Pflanzen bestückt ist. Die Kabinen und Decks erstrecken sich zu beiden Seiten des Parks und überdachen ihn von oben.
Das Schiff hat bei seiner Indienststellung fast alle Superlative zu Wasser neu definiert. So zirkulieren beispielsweise jeden Tag fast 4,5 Millionen Liter Wasser an Bord – die eine Hälfte davon für die 21 Pools, die andere für die Frischwasserversorgung.
(Erstveröffentlichung 2011. Letzte Aktualisierung 10.10.2019)