Whisky

Whisky

Whiskysorten

"Single Malt", "Grain" und "Blended": Planet Wissen stellt die verschiedenen Whiskysorten vor.

Von Stefan Morawietz

Single Malt Whisky

Nur wenn ein Whisky ausschließlich aus gemälzter Gerste und Wasser in einer einzigen Brennerei hergestellt wird, bezeichnet man ihn als Single Malt. Er kann allerdings eine Mischung aus verschiedenen Fässern einer Destillerie oder auch unterschiedlichen Jahrgängen sein.

Gerste kurz vor der Ernte

Gerste – Hauptbestandteil des Single Malt Whisky

Single Malt wird in kupfernen Brennblasen (Pot Stills) zweimal, ganz selten dreimal destilliert. In Schottland wurde früher ausschließlich schottische Gerste verwendet. Heute macht der schottische Gersteanteil keine 50 Prozent mehr aus. Der Rest wird vorwiegend aus England, Frankreich, Australien und Kanada importiert.

Scotch Whisky

So darf sich nur ein Whisky nennen, der in Schottland hergestellt wurde. Vor seiner Abfüllung muss er mindestens drei Jahre im Fass gereift sein und mindestens 40 Prozent Alkohol enthalten.

Whiskyfässer vor Landshcaft in Schottland

Scotch muss mindestens drei Jahre im Fass reifen

Grain Whisky

Die Basis für Grain Whisky kann prinzipiell jedes Getreide sein, doch in Schottland wird hauptsächlich Gerste oder Mais benutzt. Seit ein paar Jahren verdrängt jedoch der günstigere Weizen die beiden oben genannten Getreidesorten bei der Produktion dieses Whiskys. Das Getreide kann gemälzt und ungemälzt verarbeitet werden.

Hergestellt wird Grain Whisky in sogenannten Patent Stills oder Coffey Stills (benannt nach ihrem Erfinder Aeneas Coffey). Bei diesem Verfahren wird nicht wie beim Single Malt eine bestimmte Menge Malz vergoren und dann weiterverarbeitet.

Patent Stills können fortwährend brennen und damit viel größere Mengen erzeugen. Grain Whisky ist weitgehend geschmacklos und eignet sich deshalb besonders gut zum Verschneiden. Er wird nur selten pur angeboten.

Blended Whisky

Werden Single Malt und Grain Whisky kombiniert, spricht man von einem Blended Whisky. Auf diese Weise kann man einen auch über Jahrzehnte gleichbleibenden Geschmack erreichen. Blending dient außerdem dazu, die rauen Kanten der verschiedenen Single Malts zu glätten.

Blends sind selten stärker als 40 (in Großbritannien) beziehungsweise 43 Prozent (Export). Ihre Qualität bemisst sich an der Höhe des Malt-Whisky-Anteils. Auch wenn jeder Blend auf einem Erste-Wahl-Single-Malt basiert, enthalten gute Blends mindestens zwei Dutzend verschiedene Whiskys, 30 Sorten sind Durchschnitt und 40 nicht ungewöhnlich.

Ein gefülltes Whiskyglas mit Eiswürfeln

Whisky on the rocks

Vatted Whisky

Werden Single Malts verschiedener Brennereien gemischt, entsteht ein Blended Malt Whisky. Früher wurde diese Art Vatted Whisky (vat= Fass, Kufe) genannt. Im Gegensatz zu Blends sind Vats aber immer noch Malt Whiskys und dürfen sich auch so nennen.

Sie wurden oft von Händlern als spezielle Hausmarke entwickelt oder sollen die verschiedenen Geschmacksrichtungen einer Whisky-Region vermitteln. Ganz selten werden auch verschiedene Grain Whiskys vermischt. Auch das fällt unter Vatted Whisky. Heute werden Vats nur noch selten angeboten.

(Erstveröffentlichung 2009. Letzte Aktualisierung 21.09.2020)

Quelle: WDR

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